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Disclosure - F for you

Mit Disclosure bringen die Gebrüder Guy und Howard Lawrence wieder Glamour und Frische in den Hexenkeller der Dancemusik und beweisen viel Feingefühl, auch als Remixer für Everything, Everything oder Crystal Castles.

Ihr Erstlingswerk "Settle" bringt nicht nur das Dritte Auge in Schwingung, auch die Physis will bewegt werden. Mit Hits wie Latch (feat. Sam Smith), White Noise und You & Me brachten sie Garage, House und UK Bass auf die große Popbühne – und das mit einem frischen, tanzbaren Sound. In den letzten 10 Jahren haben sie ihre Vielseitigkeit immer wieder unter Beweis gestellt: Ihr zweites Album Caracal(2015) brachte internationale Features mit Künstlern wie The Weeknd, Lorde und Miguel. 2020 erschien dann Energy, ein Album, das Einflüsse aus afrikanischer Musik, Hip-Hop und Soul aufgreift – erneut voller kollaborativer Power und rhythmischer Finesse.

Synthesizer im Film

Was wäre der Film ohne Sound? Nun sobald kein textlicher Dialog vorhanden ist, versucht der menschliche Verstand über das Ohr den Inhalt zu bilden. Die Filmemacher haben daraus gelernt, Inhalte über das Ohr zu verpacken.

Im Mittelpunkt dieser Aufgabe steht der Sounddesigner/Musiker der eine Aussage formt und dadurch einen Inhalt in den Film kreiert, aus seiner Sicht wie die Welt klingt. Wir beginnen also in die Welt zu hören, wie er sie sieht! Synthesizers haben diesbezüglich neue Dimensionen geschaffen, die mit herkömmlichem Orchester nicht zu machen sind. Viel Aufmerksamkeit wird in dieser BBC-Dok dem Musiker Vangelis geschenkt, der endlich mal auch über den Soundtrack "Blade Runner" spricht.



Update: Leider ist diese Dok nicht mehr auf YouTube. Hier ein anderer Film über die ersten Synths der Geschichte.

What the Future Sounded Like (Dok)

Nun wer denkt, vor Kraftwerk, Brian Eno oder Pink-Floyd war nichts, dem ist entgangen, das elektronische Musik zuvor eine "Musik ohne Grenzen" darstellte und dadurch mehr im abstrakten Sinne, wie Filmvertonungen bez. Sounddesign vorkam.

Die Idee der Musikkomposition war aber natürlich schon damals geboren! Anfang der 60er-Jahre kam Peter Zinovieff auf die Idee auch musikalisch sinnvolle Abfolgen zu kreieren - der Sequenzer war geboren.Der Mann mit Taschenrechner in der Hand, war also nur eine Schlussfolgerung aus der Tatsache das digitale Computer für die Aufgabe der Wiedergabe mehr geeignet sind, als analoge Geräte, die schnell an ihre abspeicherbaren Grenzen stossen. Zinovieff demonstrierte 1967 mit einem selbst entworfenen Computer in Kombination eines EMS-Sythesizer eine automatische Komposition, welche aus wirren aneinander folgenden Sounds das Publikum verblüffte. Die Geschichte des Computers ist also eng mit Musik verbunden, weil musikalische Abfolgen, automatische in einem Mini-Programm enden, die eben nur ein Computer effizient bewältigen kann. Dieser Dokumentarfilm zeigt eindrücklich die Zeit der frühen 60er bis Anfang 70er Jahre.  Brian Eno, Kraftwerk, Pink-Floyd etc. profitierten schlussendlich nur von der kreativen Schaffenskraft der Schöpfer dieser Zeit!

John Maus - Quantum Leap

Zugegeben, wenn man John Maus auf YouTube & Co. live begutachtet, fällt einem auf, dass dieser Performer von den Klamotten und Style irgendwie ganz und gar nicht zu dieser Musik passt.

Vielmehr erwartet man einen Neo-New-Waver in Joy Division Manier gekleidet. Dem ist aber ganz und gar nicht so! Wie kriegt man diesen Popstar neuer Ordnung, der in Los Angeles Musik studiert hat, in Austin, Texas, lebt und in Hawaii Philosophie doziert, nur zu fassen? Am besten gar nicht, denn das Album "We Must Become The Pitiless Censors Of Ourselves" ist so hemmungslos aus Popabfall zusammengefleddert, dass es schon wieder eigenwillig klingt und eine eindeutige Empfehlung ist. Es rauscht, es hallt und irgendwie kommt dabei etwas raus, dass einem bewegt, die Repeat-Taste zu drücken...

Jean Michel Jarre - A Journey into the Sound"

Am 16. Oktober 2015 ist das 18. Studioalbum von Jean Michel Jarre erschienen. Das Konzeptalbum entstand in Kooperation von 15 Künstlern, welche der selben Szene angehören und Jarre mit der selben Hingabe und Leidenschaft verbindet.

Zu Beginn des Albums war alles offen und niemand wusste wohin die Reise mit Vince Clarke, M83, Air, Massive Attack, Edgar Froese, Armin van Burren, Moby und andere Verbündeten gehen würde. Diese ARTE-Dok fasst die Reise von Jean Michel Jarre zusammen und geht auf die Zusammenarbeit mit den Künstlern des neuen Albums ein. Schön ist, das zum Schluss im Studio von Hans Zimmer in Hollywood auf den Vater "Maurice Jarre" hingewiesen wird, der Zeit seines Lebens Los Angeles als sein eigenes musikalisches Territorium sah.


Update: Die Original-Doku ist leider nicht mehr auf YouTube. Hier ein Bericht in Tracks.